Europa League

Robert Andrich: "Meine Frau will nicht, dass ich spiele"

Leverkusens Nationalspieler spricht im kicker

Andrich: "Meine Frau hat gesagt: Ich will nicht, dass du in Rom spielst"

Hat gegen die Roma noch eine Rechnung offen: Robert Andrich.

Hat gegen die Roma noch eine Rechnung offen: Robert Andrich. IMAGO/Sven Simon

Die beiden Halbfinalspiele in der Europa League gegen die AS Rom in der vergangenen Saison bescherten Robert Andrich bittere Momente. Beim 0:0 im Rückspiel in Leverkusen musste er tatenlos zusehen, wie sich die Italiener nach ihrem 1:0-Sieg im Hinspiel mit massivem Zeitspiel das Weiterkommen ermauerten. Denn in Rom hatte der Mittelfeldspieler einen Mittelfußbruch erlitten. Eine Verletzung, die mit dafür sorgte, dass der heutige Nationalspieler ein schwieriges Halbjahr erlebte.

So werden in Andrich unschöne Erinnerungen aufkommen, wenn er am Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Olimpico in Rom betreten wird. "Man kann nicht verhindern, dass man an den Tag zurückdenkt, vor allem wenn man dann vor Ort ist. Das ist völlig menschlich und ganz normal. Ich glaube, dass ich im Spiel gar nicht mehr darüber nachdenken werde", erklärt der 29-Jährige im großen kicker-Interview (Donnerstagausgabe), räumt jedoch ein: "Meine Frau hat gesagt: 'Ich will gar nicht, dass du in Rom spielst. Schlechtes Omen.' Aber im Spiel wird das kein Problem sein."

"Ein Weiterkommen wäre eine kleine Genugtuung"

Aufgrund des extremen Zeitspiels der Italiener im Rückspiel und ihrer destruktiven Spielweise birgt die Neuauflage des Halbfinales aus dem Vorjahr eine besondere Brisanz. "Ein Weiterkommen jetzt würde nicht nur den Finaleinzug bedeuten, sondern wäre auch eine kleine Genugtuung", gibt Andrich zu, "auch wenn sich der Spielstil der Roma schon etwas verändert hat." Unter Daniele de Rossi agiert die Roma deutlich offensiver als unter Vorgänger José Mourinho.

Das bittere Aus damals hat die Bayer-Profis zusätzlich motiviert für die laufende Europa-League-Saison. "Diese Niederlage gegen Rom war brutal hart, aber damals haben wir uns direkt geschworen, dass wir nächste Saison den nächsten Step machen wollen. Das war unser Antrieb nach dem sehr schmerzhaften Ausscheiden. Nach dem Motto: Dieses Jahr machen wir es besser und gehen noch einen Schritt weiter", verrät Andrich, "und jetzt haben wir die Chance dazu."

"Das kriegen wir schon hin, dass wir nicht überdrehen"

Der Sechser ist aufgrund seiner persönlichen Rom-Geschichte besonders heiß, seine Geschichte und die von Bayer 04 gegen die Roma neu zu schreiben. "Natürlich ist das ein Riesenantrieb, es dieses Jahr zu packen. Aber deswegen zu überdrehen, wäre falsch." Doch diese Gefahr sieht er nicht wirklich: "Da mache ich mir keine Sorgen. Die Jungs sind heiß, die Jungs wollen unbedingt die Revanche. Aber das kriegen wir als Mannschaft schon hin, dass wir nicht überdrehen." Damit die Revanche am Ende auch glückt.

Im großen kicker-Interview in der Donnerstagsausgabe (ab 22 Uhr hier auch als eMagazine) lesen Sie zudem, wie Robert Andrich die Euphorie um die deutsche Nationalelf einordnet, welche Titelchance er dem DFB-Team einräumt, wie unwirklich er den Tag erlebte, an dem Bayer 04 Deutscher Meister wurde, und warum er wütend auf Trainer Xabi Alonso war.

Stephan von Nocks