Champions League

Champions League: Ancelottis Bayern-Serie hält erneut

Tuchel auch mit starker Bilanz gegen Real

Ein nur allzu erwartbares Ergebnis: Ancelottis Bayern-Fabelserie hält erneut

Zwei Trainer, die wissen, wie man die Champions League gewinnt: Carlo Ancelotti (li.) und Thomas Tuchel.

Zwei Trainer, die wissen, wie man die Champions League gewinnt: Carlo Ancelotti (li.) und Thomas Tuchel. picture alliance/dpa

Wer vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid auf einen Sieger getippt hat, der hält möglicherweise nicht allzu viel von Statistiken. Denn wer sich die Bilanz von Carlo Ancelotti gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Bayern und auch die Ausbeute von Thomas Tuchel gegen die Königlichen angeschaut hat, der hätte sich eigentlich für ein Unentschieden entscheiden müssen.

Ancelotti, der zwischen Juli 2016 und September 2017 in München an der Seitenlinie gestanden hatte, bestritt - als Trainer - am Dienstagabend schon sein neuntes Spiel gegen den FCB. Und der Italiener verlor auch dieses nicht. Eine Fabelserie.

Zwischen 2002 und 2007 hatte der inzwischen 64-Jährige es die ersten sechsmal noch als Trainer der AC Mailand mit dem deutschen Rekordmeister zu tun bekommen. Beide Gruppenspiele 2002/03 gewannen die Mailänder mit 2:1, im Achtelfinale 2005/06 folgte auf ein 1:1 in München ein deutliches 4:1 in San Siro. Im Viertelfinale 2006/07 konnte sich die AC sogar ein 2:2 zu Hause erlauben - dann siegte sie eben in München mit 2:0. Am Ende der Saison wurde Milan wie schon 2003 CL-Sieger.

Im Halbfinale 2013/14, Bayern-Trainer war Pep Guardiola, bekam es Ancelotti erstmals als Real-Coach mit den Bayern zu tun. Das Hinspiel in Madrid entschieden seine Königlichen noch mit 1:0 für sich, das Rückspiel in der Allianz-Arena machten die Doppelpacker Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo zu einer weitaus deutlicheren Angelegenheit (4:0).

2023/24, Halbfinal-Hinspiel

Spiel Nummer neun war nun das 2:2 im aktuellen Halbfinale in München - Ancelotti steht bei sechs Siegen, drei Remis und keiner Niederlage gegen Bayern -, wobei Tuchel bei Gedanken an das Rückspiel am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Madrid wahrscheinlich nicht angst und bange wird. Denn seine Bilanz gegen Real liest sich ebenfalls beeindruckend.

Als BVB-Trainer coachte er seine Mannschaft damals gegen den amtierenden und kommenden CL-Sieger in der Gruppenphase 2016/17 zweimal zu einem 2:2, dieses Ergebnis fuhr er in der Gruppenphase 2019/20 auch mit Paris Saint-Germain im Estadio Santiago Bernabeu ein. Im Prinzenpark hatte die Tuchel-Elf gar mit 3:0 gewonnen.

Als der jetzige Bayern-Coach 2020/21 den FC Chelsea zum Henkelpott führte, hatte er dabei im Halbfinale niemand Geringeren als den Rekordsieger aus dem Weg geräumt (1:1, 2:0). Einzige Ausnahme: Im CL-Viertelfinale 2021/22 unterlagen Tuchels Blues den Königlichen an der Stamford Bridge mit 1:3 (dreimal Karim Benzema). Das Rückspiel im Bernabeu ging in der Verlängerung dann zwar wieder mit 3:2 pro Tuchel aus, doch das war natürlich zu wenig.

Dass Bayern-Spezialist Ancelotti und Real-Spezialist Tuchel sich beim ersten Duell in dieser neuen Vereins-Konstellation remis trennten, dass also keiner verlor, war gewissermaßen ein nur allzu erwartbares Ergebnis. Im Rückspiel wird es jedoch einen Sieger geben müssen. Tuchel wird all seine Erfahrung mit den Königlichen (drei Siege, fünf Remis, eine Niederlage) in die Waagschale werfen, damit auch Ancelottis Bilanz einen ersten Kratzer bekommt.

nba

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