Bundesliga

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Fast 380 Millionen Euro: Transfererlöse sorgen für Frankfurter Rekordumsatz

Finanzvorstand Frankenbach erklärt den Wert der Europa League für die Eintracht

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt).

Markus Krösche (Vorstand Eintracht Frankfurt), Oliver Frankenbach (Vorstand Eintracht Frankfurt). picture alliance / Pressefoto Rudel

Die Transferaktivitäten der Eintracht im Sommer 2023 versetzten selbst die Konkurrenz ins Staunen. "130 Millionen in einer Woche zu machen, das hätten wir gerne in Köln", sagte der damalige FC-Coach Steffen Baumgart. Eine Anspielung auf die Verkäufe von Randal Kolo Muani (Paris, inklusive Bonus bis zu 95 Millionen Euro Ablöse) und Jesper Lindström (Neapel, bis zu 35 Mio.).

Erlöse aus der Saison 2022/23 werden deutlich übertroffen

Die Transfers sorgen in der laufenden Spielzeit für einen Rekord-Umsatz am Main: Finanzvorstand Oliver Frankenbach spricht von knapp 380 Millionen Euro, der Überschuss wird sich auf 30 bis 35 Millionen Euro belaufen. Damit wird der Umsatz aus der vergangenen Spielzeit (310,2 Millionen Euro), in der Frankfurt an der Champions League teilnahm und ins DFB-Pokal-Finale einzog, deutlich übertroffen. Zur neuen Normalität werden Erlöse in dieser Höhe jedoch nicht. "Das wird nicht die neue Benchmark, da es unrealistisch ist, dass wir jedes Jahr Transfererlöse dieser Größenordnung erzielen", sagt Frankenbach im Gespräch mit dem kicker.

Neben den Transfereinnahmen waren in den vergangenen Jahren auch die Europapokal-Teilnahmen eine wichtige Erlösquelle. Mit Ausnahme der Saison 2020/21 spielte die SGE seit dem DFB-Pokal-Sieg 2018 jedes Jahr in einem internationalen Wettbewerb: dreimal in der Europa League, einmal in der Champions League und einmal in der Conference League. Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Frankfurt in der neuen Saison in der Europa League antritt.

Einnahmen in der Ligaphase der Europa League fallen geringer aus

Obwohl es nach der Europapokal-Reform in der Ligaphase zwei Spiele mehr gibt als bislang in der Gruppenphase (sechs Partien), ist der Wettbewerb zunächst etwas weniger lukrativ. Frankenbach erläutert: "Der Verteilungsmodus ist etwas anders als in der Vergangenheit, in der sich relativ viele Zahlungsströme auf die Gruppenphase konzentrierten. Das ist jetzt etwas in Richtung der K.-o.-Runden verschoben worden. Wir haben es mal kalkuliert: Wenn wir in der Europa League nur in der Ligaphase spielen, erzielen wir nach Abzug aller Kosten ein wettbewerbsbezogenes Ergebnis in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro. In der Vergangenheit waren es eher 20 Millionen Euro."

Der Umsatz würde sich in der Ligaphase auf etwa 24,7 Millionen Euro belaufen. Zum Vergleich: In der Ligaphase der Conference League würde die Eintracht mit 15,5 Millionen Euro Umsatz und einem wettbewerbsbezogenen Ergebnis in Höhe von 11,1 Millionen Euro kalkulieren. In dieser Saison erwies sich die Gruppenphase der Conference League für die Eintracht mit 12,8 Millionen Euro (wettbewerbsbezogenes Ergebnis) als etwas werthaltiger.

Trotz der zunächst geringeren Erlöse in der Ligaphase betont Frankenbach: "Ich will die Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb nicht schlechtreden - die sind sehr wichtig für uns. Zumal der Europapokal auch eine Plattform bietet, an anderen Stellen Erlöse zu erzielen. Auch der Marktwert der Spieler kann auf einem gewissen Niveau gehalten oder verbessert werden. Das ist wichtig für uns. Deshalb sollten wir alles daransetzen, Platz 6 abzusichern." Zumal durch eine besondere Konstellation sogar die klitzekleine Chance besteht, dass dieser Rang für eine Teilnahme an der Champions League berechtigt.  Der Vorsprung auf den Tabellensiebten SC Freiburg beträgt drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte.

Julian Franzke

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