Bundesliga

Die kuriose Bilanz zwischen Frankfurt und Leverkusen

Das lange Warten auf einen Entwicklungsschritt

Heimelf im Siegesrausch: Die kuriose Bilanz zwischen Frankfurt und Leverkusen

Leverkusener Ausrutscher? Eintracht Frankfurt will die Heimserie gegen Bayer fortsetzen.

Leverkusener Ausrutscher? Eintracht Frankfurt will die Heimserie gegen Bayer fortsetzen. IMAGO/Mika Volkmann

Die Duelle gegen Leverkusen stehen fast immer für einen hohen Unterhaltungswert, nicht nur bei den Schützenfesten der vergangenen Jahre. Erinnert sei beispielsweise an den 3:2-Heimsieg 2010, als der nie fitte Brasilianer Caio mit einem Wunderschuss aus über 30 Metern traf und Eisenfuß Maik Franz per Fallrückzieher in der 89. Minute das Siegtor erzielte.

Die Chance auf einen versöhnlichen Saisonausgang

In 77 Aufeinandertreffen in der Bundesliga gab es zwischen Frankfurt und Leverkusen noch nie eine Nullnummer - das gibt es bei keiner anderen Begegnung, die so oft ausgetragen wurde. Ebenfalls kurios: In den jüngsten zwölf Duellen beider Teams gewann stets der jeweilige Gastgeber. Bundesligarekord bei einer Paarung sind 13 Heimsiege hintereinander. Das gab es bei Bochum gegen Hertha (1972 bis 1978) sowie bei Hamburg gegen Kaiserslautern (1974 bis 1980). Dieser Rekord könnte am Sonntag eingestellt werden.

Die Hoffnung ist insbesondere im Umfeld groß, dass der frischgebackene Deutsche Meister nun seine erste Saisonniederlage kassiert. Sie beruht auch darauf, dass die Partie zwischen den Leverkusener Halbfinalspielen gegen die AS Rom (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker und 8.5., 21 Uhr) stattfindet. Wenn man sich aber allein vor Augen führt, mit welcher Energie Bayer 04 zuletzt nach dem 0:2 gegen Stuttgart zurückkam, kann man objektiv betrachtet nicht von einem Frankfurter Sieg ausgehen.

Dennoch bieten die Heimspiele gegen Leverkusen und Leipzig die große Chance auf einen versöhnlichen Saisonausgang, zumal die Eintracht nur eines der jüngsten 25 Heimspiele in der Bundesliga verlor (am 12. Spieltag gegen Stuttgart). Hinzu kommt, dass die Früchte am 33. Spieltag in Gladbach nicht allzu hoch hängen - die Heimbilanz der Borussia ist negativ. Statistisch gesehen gibt es also einige Mutmacher.

Toppmöller unter Druck

Klar ist indes auch: Sollte es nicht gelingen, wenigstens die 50 Punkte aus der Vorsaison zu erreichen, wäre es schwer zu vermitteln, mit Trainer Dino Toppmöller in die neue Saison zu gehen. Eine spürbare Entwicklung fand in der Rückrunde nicht statt, was zumindest teilweise auf die vielen Ausfälle zurückzuführen ist.

Mittlerweile entspannt sich die personelle Situation deutlich, bis auf die langzeitverletzten Sebastian Rode und Sasa Kalajdzic waren am Mittwoch im Mannschaftstraining alle Mann dabei. Bei Kapitän Rode sieht der Zeitplan weiterhin vor, dass er am 34. Spieltag gegen Leipzig noch einmal spielen kann, bevor er seine Karriere beendet.

Angesichts der guten personellen Lage und der zuletzt steil ansteigenden Formkurve von Rekord-Einkauf Hugo Ekitiké gibt es nun keinerlei Ausreden mehr. In den verbleibenden drei Spielen steht die Mannschaft in der Pflicht, über die komplette Spielzeit zu überzeugen. Zu oft in dieser Saison spielte sie nur eine Hälfte lang gut - oder gar nicht. Bleibt dieser längst überfällige Entwicklungsschritt aus, wird das auch auf Toppmöller zurückfallen.

Julian Franzke, Ullrich Schindler

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